Donnerstag, 12. April 2012

Untermieter.

Wie lange geht das eigentlich schon so, dass man sich fühlt als sei man nur ein lästiger Untermieter, dort wo man eigentlich Zuhause ist... oder sein sollte. Wie lange fühlt es sich eigentlich schon so an, dass man gar nicht Zuhause ist? Man steht auf, fährt zur Arbeit, kommt nach hause, isst was, schläft, steht auf, fährt zur Arbeit, kommt nach hause, isst was, schläft, steht auf....
An den Wochenenden bin ich sowieso nie da. Nur wenns sein muss. In der Woche komm ich eigentlich nur zum Schlafen. "Warum ist es so unordentlich?" "Warum räumst du nicht mal auf?" Wozu? Wozu einen Raum aufräumen, in dem ich mich kaum aufhalte? Warum putzen? Alles schön machen? Damals sagte sie, weil ich so durcheinander bin ist mein Zimmer es auch. Meine Verfassung würde sich im Chaos wiederspiegeln. Warum gilt das heute nicht mehr? Warum ist es heute automatisch pure Faulheit? Weil es in ihren Augen keinen Grund gibt, warum es mir schlecht gehen sollte. Keinen Auslöser auf den sie die Schuld schieben kann. Also ist es Faulheit.  Wenn man sich gleich verkriecht wenn man nach hause kommt, ist es Desinteresse. "Du hängst ja nur vor dem scheiß Kasten. Immer nur Internet" Ja warum? Als ich 15 war, habe ich es versucht zu erklären. Du wolltest es nicht hören. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Man sieht nur was man sehen will. Was bequem ist. Nicht die Wahrheit. Die Wahrheit wäre kompliziert. Unangenehm. Ich habe mit 12 aufgehört zu glauben Dinge lassen sich damit klären, einfach darüber zu reden. Nicht mit dir. Ich habe zu oft gehört, dass ich schuld bin. Nicht gut genug. Wenn es keine Worte waren, dann Taten. Mimik. Gestik. Ich passe nicht dazu. Hab nie dazu gepasst. Auf der Taufe meiner Schwester wurde ich nichtmal als Familienmitglied genannt. Nur ein Anhängsel. Seit ich 13 war, ist dieses falsche Lächeln in mein Gesicht gemeißelt. Immer und zu jeder Zeit. Ist schon okay. 
Heute mit 21 ist es im Grunde noch immer das selbe wie damals. Ein einziges Wort kann mich immernoch so viel mehr verletzen, als es irgendeine Waffe jemals könnte. Immernoch knabbere ich an Dingen die niemanden interessieren, oder die man nicht sehen will. Aber heute ist noch etwas anders. Heute stehe ich der Wahrscheinlichkeit gegenüber, meinen Job wahrscheinlich zu verlieren und dem Zeitdruck eine Stelle zu finden, bei der ich meine Ausbildung beenden kann. Das geht wohl nur wenn ich ausziehe. An den Niederrhein. Zu K. Sie mögen K. nicht. "K. braucht hier nicht mehr anzukommen" "K. wird sich niemals ändern."...

"Du gehört nicht mehr dort hin. Du gehörst hier her."

Ja. Ich denke es ist die Wahrheit. Aber... die Wahrheit wollte man nie sehen. Nie hören. Weil sie kompliziert ist und unangenehm. Man hat immer nur gesehen was man sehen wollte. Man wird die Wahrheit hassen...
Fearless fürchtet sich.