"Du hast dich verändert in letzter Zeit.
Du bist wie ein Vogel der aus seinem Käfig gelassen wurde
...und gleich gegen die nächste Wand geflogen ist."
Dieser dumme Vogel wollte schon immer fliegen. Vielleicht sind seine Flügel nicht dafür gemacht. Er versucht es immer wieder, aber immer wieder stürzt er ab oder er eckt irgendwo an. Der Käfig ist vielleicht offen, aber das Fenster ist es nicht. Der Vogel ist nicht frei. Er flattert von Tisch zu Schrank, von Stuhl zur Gardinenstange. Tag für Tag. er kann sich die Welt da draußen ansehen, aber er ist kein Teil von ihr. Das Fenster ist zu. Es wäre in Ordnung wenn hin und wieder ein anderer Vogel vorbeikäme, sich auf das Fensterbrett setzte und einfach ein wenig dort bliebe, auch wenn man durch die Glasscheibe getrennt ist. Es wäre nicht so schlimm. Aber alle Vögel sind irgendwo in weiter Ferne. Er kann sie sehen, aber sie bemerken ihn nicht. Falls doch einmal einer vorbei kommt, sind es meist große Raubvögel, die ihn fressen wollen. In diesem Fall schützt die Scheibe das Vögelchen. Manchmal ist es froh darum, weil es Angst vor diesen großen Vögeln hat, aber nicht allzu selten würde es alles dafür geben dort draußen zu sein und um sein Leben zu flattern. Es wäre gefährlich, aber er wäre frei. Aber im Grunde genommen ist es okay. Er kann dort leben. Nur wäre ein wenig Gesellschaft sehr schön. Nur hin und wieder für eine Weile. Jemand der erzählt was dort draußen passiert. Aufregende Geschichten von Orten jenseits dem was er vom Fenster aus sehen kann. Das wäre gut. Und selbst wenn man das Fenster öffnen würde und er nach draußen könnte, würde er wahrscheinlich immer wieder dorthin zurückkehren, weil es trotz allem sein Zuhause ist.
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