Es ist immer wieder wunderschön, wenn ein Montag damit beginnt, eine der Personen zu sehen, die man von allen Menschen auf der Welt am sehnlichsten steinigen möchte. Es ist immer wieder schön, wenn man auf ein "Guten Morgen" nichtmal eine Antwort bekommt, dafür aber weiß, dass es nur eine frage der Zeit ist, bis man wegen irgendetwas verbal erbarmungslos kopfüber in den Erdboden gerammt wird wie ein Zaunpfahl. Heute war es die Tatsache, dass ich drei Wochen krank geschrieben war, weil ich mit einem Gipsarm wohl weder autofahren nocht arbeiten kann. Man sprach mir quasi das Recht ab eine Sehenenscheidenentzündung haben zu dürfen. Ich sei nicht für den Beruf geeignet, ich hätte keine Lust zu arbeiten und würde deswegen ständig fehlen. Im Dezember ja auch schon wieder. Natürlich habe ich so wenig Lust zu arbeiten, dass ich nur um eine Woche Zuhause bleiben zu können erstmal ein Auto zu Schrott fahre. War ganz klar alles eiskalt berechnet. Also wirklich. Ich weiß nicht was in den Köpfen mancher Menschen vorgeht. Was meinen solche Menschen sich herausnehmen zu dürfen? Den Chef spielen, wenn man nichtmal mehr Arbeitgeber ist, Blödsinn dahinreden von dem meine keine Ahnung hat, weil man 90% der zeit nichtmal anwesend ist. Was ist das? Versteckte Kamera? Leider habe ich keine Lust auf solche Spielchen. Man hat mir zu oft gesagt, dass ich an allem schuld bin, zu oft versucht mich durch den Fleischwolf zu drehen, mir zu oft den schwarzen Peter zugeschoben. Ich bin es leid den Sündenbock zu spielen. So schrecklich leid. Im ersten Moment machen mich solche Aktionen wütend. So wütend ich würde ihm am liebsten ins Gesicht kotzen, den ganzen scheiß hinschmeißen und ihm sagen dass er sich - wie sagt S. immer so schön? - "eine Möhren in den Arsch schieben und die verkackte Fresse halten soll". Wenn ich mich genügend aufgeregt und an irgendwelchen wehrlosen Pflanzen abreagiert habe, kommt die Phase in der man nur noch mit dem Kopf schüttelt über die geistige Armut die einem Tag für Tag auf dem Silbertablett serviert wird. Falls S. Auftaucht gehen wir in die Phase des "es ins Lächerliche ziehen" über. Das tut ganz gut. Man lacht ein wenig. Nach Feierabend reagiert man sich bei lauter Musik im Auto ab, um sich Zuhause nocheinmal nen richtig deftigen Abfuck zu schieben, wenn die Frage "Und wie wars heute?" fällt. Das Essen aus lauter Wut hineinschlingen, als hätte man seit 10 Jahren nichts mehr bekommen. Und schließlich endlich den "An"-Knopf des Laptops und somit den "Aus"-Knopf der Aggression drücken. Ne gute Playlist, ein bisschen Tumblr und man ist wieder halbwegs auf dem Teppich. Jedenfalls soweit, dass man Abends schlafen kann, um am nächsten Morgen mit dem Gedanken "Hoffentlich muss ich diese verdammte Fresse heute nicht sehen" aufzuwachen. Morgen ist Schule, also werde ich sie nicht sehen müssen, aber ansonsten ist und bleibt es immer die gleiche Alltagskotze.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen